Positive Resonanz auf den 5. Tüftler- und Forscherinnentag Baden-Württemberg am Dienstag, 13. November 2018: 50 Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Museen im Land öffneten ihre Türen für insgesamt 1.308 Kinder aus lokalen Kitas und Grundschulen.
Einmal Laborluft schnuppern? Erfahren, womit sich ein Schreiner oder eine Schreinerin beschäftigt? Selbst im Führerhaus einer Straßenbahn sitzen? Erste Programmiererfahrungen sammeln oder erkunden, warum Autos heute so „schlau“ sind? Der Tüftler- und Forscherinnentag Baden-Württemberg eröffnet Kindern aus Kitas und Grundschulen neue Erfahrungs- und Erlebnisräume.
Jedes Jahr machen mehr Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Museen aus Naturwissenschaft, Technik und Handwerk aus vielen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg mit. Sie möchten Kindern Einblicke in Arbeitswelten und -inhalte geben und sie für ihre Themen begeistern. „Wir erleben, dass sich von 30 Schülerinnen und Schülern, die eine Realschule verlassen, 28 für einen Büroberuf interessieren. Das liegt auch daran, dass viele Kinder und Jugendliche mit handwerklichen Berufen nicht mehr vertraut sind. Das möchten wir ändern“, fasst Tobias Rehder, Geschäftsführer von Türenmann, einem Schreinereibetrieb aus Stuttgart, der auf Türen, Fenster und Innenausbau spezialisiert ist, seine Motivation zusammen.
Eine kleine Kindergruppe aus der Kita Gospelforum lernt daher heute in seinem Betrieb unterschiedliche Hölzer kennen. Für jedes Kind gibt es eine Holzkiste mit kleinen Holzbrettchen. Sie unterscheiden sich: manche sind dunkel andere hell, manche stark gemasert, andere dagegen kaum. Und: Es gibt weiche und harte Hölzer. Damit die Kinder den Unterschied erfahren können, haben sich die Handwerker etwas Besonderes ausgedacht: Sie haben eine lange quadratische Holzröhre gebaut, die sie unten auf ein Gestell auflegen, in das die Kinder nacheinander eines ihrer Holzbrettchen einlegen dürfen. Wenn sie an der Reihe sind, hebt sie einer der „Türenmänner“ auf ein Tischchen und übergibt ihnen eine fast tennisballgroße Metallkugel. Die dürfen sie nun in das Holzrohr fallen lassen: Mit lautem Knall landet die schwere Kugel auf dem kleinen Holz. Das Resultat? „Fass mal an“, sagt Theo. „Ich fühle eine Delle.“ Bei Martinas Holz ist der Effekt dagegen kaum sicht- und spürbar. Das muss ein Hartholz sein.
Unterdessen sind auch in der benachbarten Kerschensteinerschule viele junge Kinder angekommen: „Sie staunten schon, als wir das große Gebäude mit den langen Fluren und riesigen Treppenhäusern durchquerten“, sagt Kirsten Döring, Leiterin der Kita Morsestraße in Stuttgart, die mit einer Kindergruppe aus ihrer Einrichtung die Berufsschule besucht. Dort dürfen die Mädchen und Jungen – betreut durch angehende physikalisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PhyTA) – in einem echten (!) Labor Experimente machen: Ein Stück weiße Kreide färbte sich blau, als die Kinder sie in eine blaue Flüssigkeit hielten. Auf Filterpapier, das sie mit Filzstiften bemalten und mit Salzwasser beträufelten, entstanden interessante Muster. „Am witzigsten fand ich die Elefantenzahncreme“, lacht Sophia* und zeigt auf eine große gläserne Box, in der eine unförmige weiße Masse neben einem Glaszylinder auf dem Boden liegt. „Wir haben dort Spülmittel, destilliertes Wasser, Kaliumiodid und Wasserstoffperoxyd gemischt. Das erzeugt einen spektakulären Effekt“, klären die Auszubildenden lachend auf.
Eine Kita-Gruppe aus dem element-i Kinderhaus Junges Gemüse ist ebenfalls an der Kerschensteinerschule zu Gast: Gemeinsam mit pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten (PTA) stellen sie Handcreme her. Damit ihr Produkt auch sauber bleibt, arbeiten sie mit Kittel, Handschuhen, Mundschutz und Haube. „Das fühlt sich komisch an“, findet Paul, bevor er mit fachkundiger Unterstützung ein Duftöl – er hat sich für „Orange“ entschieden – mit einem sogenannten Pistill in die weiße Salbengrundlage einrührt, die in einem Schüsselchen (korrekt: Fantaschale) vor ihm steht. Anschließend füllt er seine Creme in ein Tubenfüllgerät, auf das die leere Tube einfach aufgeschraubt wird. Er muss kräftig drücken, bis seine Creme in der Tube gelandet ist. Anschließend kann er sie abnehmen und zuschrauben. Doch hinten ist die Tube noch offen. Mit einer breiten Zange drückt er sie zusammen, legt das Ende um und drückt erneut. Nun bemalt er noch das bereits vorbereitete Etikett, versieht es mit seinem Namen und klebt es auf. Stolz zeigen sich die Kinder gegenseitig ihre Produkte. Seine Erzieherin lässt Paul sogar einmal daran riechen.
Grundschülerinnen und Grundschüler aus der element-i Grundschule im STEP haben sich unterdessen bei Vector in Stuttgart-Weilimdorf eingefunden. Das Unternehmen unterstützt Automobilhersteller und -zulieferer bei der Entwicklung von Elektronik fürs Auto. Ein historisches Gefährt im Foyer zeigt den Kindern, wie Autofahren früher aussah. Heute kann ein Auto viel mehr – und dafür benötigt es viele Sensoren, erfahren die Jungen und Mädchen. Sie „schauen was los ist“ und reagieren – zum Beispiel beim Einparken. „Dann piept es immer. Meinen Papa nervt das“, sagt Tobias. Auch von der Start-/Stopp-Funktion, mit der das Auto an der roten Ampel den Motor einfach ausschaltet, haben einige Kinder schon gehört. 70 Steuereinheiten befinden sich heute in einem normalen Auto, lernen sie.
Bei Luxuslimousinen sind es bis zu 130 – alles kleine Computer, so leistungsfähig wie ein Smartphone! Die Fachleute von Vector erarbeiten die Programme damit sie alle gut funktionieren und auch gut zusammenarbeiten. Weitere Programme sind nur dazu da, das zu überprüfen. Sie zeigen schon im Entwicklungsstadium des Autos, ob auch der gewünschte Effekt eintritt, wenn jemand einen Schalter drückt. Die Kinder probieren das aus: Vor ihnen steht eine Autotür, die mit vielen Schaltern ausgestattet ist. Schalter runter – Fenster runter: Das lässt sich nicht nur am Objekt selbst, sondern auch auf dem Bildschirm mitverfolgen. „Hier ist auch ein Knopf für den Sitz“, erklärt Dana Köhn aus der Vector-Trainingsabteilung. „Hier haben wir ja gar keinen Sitz. Aber auf dem Monitor sehen wir: Es funktioniert. Der Sitz fährt nach oben oder unten.“
Unternehmen und Institutionen, die 2022 mitmachen möchten, können sich bereits jetzt dafür anmelden. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail. Der Tüftler- und Forscherinnentag findet jährlich am 2. Dienstag im November statt, 2022 also am 8. November.
Unser Ziel ist es, den Tüftler- und Forscherinnentag weiter wachsen zu lassen. Wir wünschen uns, im kommenden Jahr noch mehr Kinder die Chance zu geben, spannende Einblicke in Unternehmen, Museen, wissenschaftliche Einrichtungen und Berufsschulen zu erhalten. Dafür sucht die element-i Bildungsstiftung bereits jetzt wieder MI(N)Tmacher
Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Museen und Berufsschulen können sich bereits jetzt anmelden. Der Tüftler- und Forscherinnentag findet immer am zweiten Dienstag im November statt.
Das Programm für die Kitas wird im Herbst auf unserer Website veröffentlicht. Natürlich können sich interessierte Einrichtungen bereits jetzt bei uns für eine Erinnerung vormerken lassen. Nehmen Sie dafür gerne Kontakt mit uns auf.
+49 (0) 711 656960-7009
bildungsstiftung@element-i.de
© 2022 – element-i Bildungsstiftung
Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Nachfolgend können Sie wählen, ob und ggf. welche nicht-essenziellen Cookies Sie akzeptieren möchten und erhalten hierzu weitere Informationen.