8. Tüftler- und Forscherinnentag Baden-Württemberg
am 8. November 2022

Beim 8. Tüftler- und Forscherinnentag Baden-Württemberg am Dienstag, 8. November 2022, öffneten 34 Unternehmen und Institutionen in 18 Städten und Gemeinden ihre Türen für insgesamt fast 700 Kita-Kinder. Mit vielfältigen Mitmachaktionen weckten die Freude am Forschen, Werkeln und Tüfteln.

Ein paar diesjährige Beispiele zeigen, wie es geht:

Handwerkskammer (HWK) Region Stuttgart

Das Ausbildungszentrum der Handwerkskammer in Stuttgart Weilimdorf empfing 30 Kita-Kinder aus drei Stuttgarter Kindertagesstätten. Die Kinder hatten sich entschieden, ob sie die Schreinerei, die Buchbinderei oder die Raumausstatter*innenwerkstatt kennenlernen wollten. In allen drei Lehrwerkstätten hatte die Handwerkskammer Mitmachaktionen für die Kinder vorbereitet.

In der Schreinerei entsteht Henry

Sven Finkbeiner stellte in der Schreinerei mit seiner Kindergruppe eine Holzpuppe, den Henry, her. Dafür mussten die Kinder zunächst sechs Holzklötzchen mit dem Schleifpapier glätten. Dann ging es ans Löcher bohren, so dass sie anschließend den Kopf, die Arme und Beine mit Haken und Ösen am Rumpf befestigen konnten. Als Augen drehten die Kinder Schrauben in den Kopf – fertig. „Mein Henry sieht aus wie ein Roboter“, lacht Svenja* und fängt direkt an zu spielen.

Unterdessen bastelten die Kinder in der Raumausstatter*innen-Werkstatt einen Regenmacher, den sie mit Tapete verschönerten. Das „Instrument“ besteht aus einer großen Pappröhren, in die die Kinder Nägel schlugen und die sie mit Getreidekörnern füllten, bevor sie die Enden verschlossen. Begeistert testen die Kinder anschließend den Regen-Sound.

In der Buchbinderei war konzentrierte Arbeit gefragt: Die Jungen und Mädchen lochten mit ihren Bindegeräten zunächst viele bunten Blätter. Anschließend legten sie eine Metallspirale in das Gerät ein und öffneten sie mit Hebeldruck. Beim Einlegen der Blätter in die Spirale war Fingerspitzengefühl gefragt. Nicht immer gelang alles auf Anhieb. Als sie fertig war, schrieb Tanja* stolz ihren Namen in ihr selbst gemachtes Malbuch.

Ausbildungsbetreuerin Bianca Sowa organsierte und begleitete den Aktionstag in der Handwerkskammer Stuttgart. Sie sagt: „Es war schön zu sehen, wie sich die Kinder für die Workshops begeisterten. Wir finden es wichtig, sie schon früh mit handwerklichen Tätigkeiten in Kontakt zu bringen und freuen uns, wenn viele Unternehmen in Baden-Württemberg den Tüftler- und Forscherinnentag dafür nutzen. Solche Aktionen strahlen auch auf die Familien aus und kommen dem Handwerk insgesamt zugute.“

Weru – Türen- und Fensterhersteller in Rudersberg

Acht Kinder aus einer Rudersberger Kita besuchten am Tüftler- und Forscherinnentag den Fenster- und Türenhersteller Weru. Dort stellte jedes ein eigenes Vorhängeschloss her. Dazu bohrten sie zuerst ein Loch in einen kleinen Metallkubus. Als erster drückt Julian* den Hebel seitlich an der Bohrmaschine herunter und senkte den Bohrkopf auf sein Werkstück ab. „Sieht aus wie ein Tornado“, kommentierte er, als er die Alu-Späne fliegen sah. Sicherheitshalber trugen alle Kinder eine Schutzbrille, denn trotz Schutzverkleidung verirrten sich einzelne Spänen in die Werkshalle.

Im Verlauf des Vormittags machten die Kinder noch Bekanntschaft mit vielen weiteren Geräten: Mit einem Windeisen schnitten sie ein Gewinde in den dicken Metalldraht, der zum Bügel ihres Schlosses werden sollte, mit der Biegemaschine gaben sie dem Draht die richtige Form, und sie sahen der computergesteuerten Fräse zu, die Aussparungen in ihre Metallstücke fräste. Ein besonderes Highlight: Wer sich das zutraute, durfte gut angegurtet mit dem Hubsteiger, dem „Dino“, bis fast an die Hallendecke hochfahren und dabei etwas Karussellgefühl genießen.

Weru-Ausbilder Samuel Burkardt, der zusammen mit seinen angehenden Konstruktionsmechanikern den Tag gestaltete, sagt: „Mir ist es wichtig, Freude am Beruf zu vermitteln.“ Auf die Kinder ist der Funke auf jeden Fall übergesprungen.

Stihl – Sägen- und Gerätehersteller in Waiblingen

Im Ausbildungszentrum des Sägen- und Geräteherstellers Stihl in Waiblingen waren zehn Kinder aus zwei Kindertagesstätten zu Gast. Die Auszubildenden, angehende Industriemechaniker und Elektroniker, bildeten Zweierteams mit den jungen Gästen und stellten gemeinsam mit ihnen jeweils eine hölzerne Schatztruhe her. Dabei durften die Kinder sägen, bohren, schleifen und schrauben – immer fachlich kompetent unterstützt von ihrem persönlichen Betreuer. Diese ungeteilte Aufmerksamkeit genossen die Kinder sichtlich. Für Carlo* war die elektrische Standbohrmaschine das absolute Highlight. Konzentriert bohrte er damit Löcher in sein eingespanntes Werkstück. „Und, wie sieht es aus?“, fragte ihn sein Betreuer. „Ich glaube, es sieht richtig gut aus“, antwortete er selbstbewusst.

„Beim jährlichen Tüftler- und Forscherinnentag dabei zu sein, hat bei uns schon Tradition“, erklärte Ralf Leonhardt, Ausbilder bei Stihl. „Wir möchten jungen Kindern Spaß an Technik vermitteln. Längst nicht alle kommen im Alltag mit solchen Themen in Berührung.“ Außerdem ist der Aktionstag Teil der Ausbildung: „Der Rollenwechsel ist für unseren Nachwuchs eine tolle Erfahrung. Sonst sind sie es, denen Dinge gezeigt werden. Hier können sie ihr Wissen weitergeben“, sagte der Ausbilder. Die gut sie dazu in der Lage sind, stellten sie bei Tüftler- und Forscherinnentag 2022 beeindruckend unter Beweis.

Kärcher – Hersteller von Reinigungsgeräten in Winnenden

Bei Kärcher in Winnenden ging es um das Thema Seife. Zehn Kita-Kinder erfuhren dort, was sich verändert, wenn Seife ins Wasser kommt. Wer dann zum Beispiel mit dem Strohhalm hineinpustet, dem gelingt es, richtige Schaumberge zu produzieren – eine große Gaudi für die Kinder. Besonders verblüffend war dieses Experiment: „Die Wasserfreunde, die kleinen Teilchen, aus denen das Wasser besteht, halten sich ganz fest an den Händen“, erklärte Alexandra Kuchenbord von Kärcher. 

Dadurch konnten die Kinder ihre Becher über den Rand hinaus mit Wasser füllen. Die Wasserfreunde waren so stark, dass sie sogar eine vorsichtig platzierte Büroklammer auf ihrer Oberfläche balancieren konnten. Doch dann gab die Betreuerin einen Spritzer Spülmittel in die Wasserbecher. „Die Klammer ist untergegangen!“, „Es ist alles ganz nass!“, riefen die Kinder erstaunt. Klarer Fall: Die Wasserfreunde haben glitschige Finger bekommen und losgelassen.

Alexandra Kuchenbrod, die den Tüftler- und Forscherinnentag bei Kärcher zusammen mit ihrem Team organisierte, sagte: „Wir haben ein Programm, um Schüler*innen unsere Themen näherzubringen, die Kärcher Youth Academy. Da ist der Tüftler- und Forscherinnentag, mit dem wir Kita-Kinder ansprechen, eine gute Ergänzung. Als Unternehmen haben wir auch eine soziale Verantwortung.“

* Namen geändert

Tüftler- und Forscherinnentag auch 2023

Unternehmen, Betriebe und Institutionen, die 2023 mitmachen möchten, können sich bereits jetzt dafür anmelden. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail. Der Tüftler- und Forscherinnentag findet jährlich am 2. Dienstag im November statt, 2023 also am 14. November.

 

Die element-i Bildungsstiftung dankt den beteiligten Unternehmen, Betrieben, Einrichtungen und Institutionen

Die baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL übernimmt auch 2022 wieder die Schirmherrschaft des Aktionstags.

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Forscher Fabrik

Kitas, Unternehmen, Betriebe, Spezialisten - Wir suchen MI(N)Tmacher und Handwerker*innen!

Unser Ziel ist es, den Tüftler- und Forscherinnentag weiter wachsen zu lassen. Wir wünschen uns, im kommenden Jahr noch mehr Kinder die Chance zu geben, spannende Einblicke in Unternehmen, Betriebe, Museen, wissenschaftliche Einrichtungen und Berufsschulen zu erhalten. Dafür sucht die element-i Bildungsstiftung bereits jetzt wieder MI(N)Tmacher und Leute aus dem Handwerk. 

Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Museen und Berufsschulen können sich bereits jetzt anmelden. Der Tüftler- und Forscherinnentag findet immer am zweiten Dienstag im November statt.

Das Programm für die Kitas wird im Herbst auf unserer Website veröffentlicht. Natürlich können sich interessierte Einrichtungen bereits jetzt bei uns für eine Erinnerung vormerken lassen. Nehmen Sie dafür gerne Kontakt mit uns auf und abonnieren Sie unseren Newsletter.